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Zitat Original geschrieben von diev latvija
älteste Quelle.: diverse Liederbücher 1939 . da heißt es deutlich: " die roten fahnen brennen im wind"
Rechte: Voggenreiter Verlag
Interessant wär, ob Georg Blumensaat auch Pfadfinder war. |
Komisch ist allerdings, daß im Liederheft 1 vom Deutschen Pfadfinderbund angegeben ist : Text : Michael - Melodie : Baumann
HgP Holzwurm - Petterweil
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Beitrag vom 29.12.2011 - 16:22 |
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Zitat Original geschrieben von Pitt
Zitat Original geschrieben von frank Diener
Komisch ist allerdings, daß im Liederheft 1 vom Deutschen Pfadfinderbund angegeben ist : Text : Michael - Melodie : Baumann
HgP Holzwurm - Petterweil |
Von wann ist denn das Liederheft 1 des DPB ?
Wäre ja durchaus möglich, das es als Primärquelle den tatsächlichen Komponisten benennt.
Ist da evtl. auch ein Vorname genannt ? Evtl. Hans ?
Grüsse
Pitt |
Das Liederheft ist von 1971 zusammengestellt von der Jungenschaft Luchs,Kassel im DPB für das Pfingstlager,verantwortlich Horst Schweizer.
ein Vorname steht da leider nicht,man müßte aber doch annehmen,daß der DPB wissen müßte wer die Melodie geschrieben hat.
HGP Holzwurm-Petterweil
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Beitrag vom 29.12.2011 - 16:55 |
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Das Lied findet sich u.a. auch in
"Lieder der Landjugend - Eine Auswahl aus der Liederblättern der HJ", aus dem Jahr 1936
(Soviel zum Thema Widerstandslied)
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Esst mehr Nasenfisch! Singt schmutizge Lieder!
www.komolze.de www.der-codex.de |
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Pato am 29.12.2011 - 18:28.
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Beitrag vom 29.12.2011 - 18:26 |
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@ Pato: dann ist es ein Unterwanderlied
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Beitrag vom 29.12.2011 - 18:53 |
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Zitat Original geschrieben von Die Tiger
@ Pato: dann ist es ein Unterwanderlied |
Ach wäre das schön ... allein, glauben kann ich es nicht (nicht bei der Vergangenheit der Protagonisten)
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Beitrag vom 29.12.2011 - 22:34 |
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Zitat Original geschrieben von Die Tiger
@ Pato: dann ist es ein Unterwanderlied |
[kann ich mir jetzt nicht verkneifen, sorry)
Die hatten wahrscheinlich ein Konzept, das "offene Liederbuch" - oder so?
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Mir roichts, dass i woiß, dass i kennt, wenn i wed! |
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Beitrag vom 29.12.2011 - 22:53 |
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Naja, das wundert mich nicht, passt es doch in das gleiche Schema:
Mit-Täter + 15 Jahre = Opfer des Systems
oder:
Zeit des Verbotes + 15 Jahre = Zeit des Widerstandes.
Nur allzu oft verschieben sich die Perspektiven .... solange bis man’s selber glaubt. So kommt man mit sich auch ins Reine.
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www.alt-rover.de
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Beitrag vom 30.12.2011 - 09:22 |
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Zitat Original geschrieben von Rover_1
Naja, das wundert mich nicht, passt es doch in das gleiche Schema:
Mit-Täter + 15 Jahre = Opfer des Systems
oder:
Zeit des Verbotes + 15 Jahre = Zeit des Widerstandes.
Nur allzu oft verschieben sich die Perspektiven .... solange bis man’s selber glaubt. So kommt man mit sich auch ins Reine.
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Pardon, Rover_1 wenn ich das jetzt nicht verstehe!
Wen meinst Du damit, der mit sich ins Reine kommen wolle?
Etwa den DPB?
Oder meine "alten Säcke"?
Oder wen?
Nichts für ungut:
HgP
Dein verwirrter roterwolf
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bipi und ali lehrten uns:
"Der Pfadfinder ist Bruder aller Pfadfinder
und Freund aller Menschen" |
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Beitrag vom 31.12.2011 - 10:49 |
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Zitat Original geschrieben von roterwolf
Wen meinst Du damit, der mit sich ins Reine kommen wolle?
Etwa den DPB?
Oder meine "alten Säcke"?
Oder wen?
Dein verwirrter roterwolf |
niemanden persönlich und auch keinen speziellen Bund.
Ich meine damit ein Denkmuster, wie es die Kriegsgeneration gerne verwandt hat: nix gewusst zu haben und in den vaterländischen Gefühlen schmählich missbraucht worden zu sein. Eben Verdrängungsdenken.
Viele unserer 'Altvorderen' waren ja auch in der HJ tätig, egal aus welchen Gründen. Das muss dann ja auch irgendwie den Nachgeborenen 'erklärt' werden. Verbotszeit wird dann schnell in Widerstandszeit umetikettiert.
Auch solche Überlegungen müssen herangezogen werden, wenn es Unplausibilitäten in der Deutung von Liedern oder Personen aus jener Zeit gibt.
Den Autor zu deiner Liederfrage kenne ich nicht. Geprüft werden sollte aber jede Deutungsmöglichkeit.
Gut Pfad
Rover
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www.alt-rover.de
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Beitrag vom 31.12.2011 - 14:04 |
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Zitat Original geschrieben von roterwolf
Wen meinst Du damit, der mit sich ins Reine kommen wolle?
Etwa den DPB? |
Michael ist eine ähnlich ambivalente Persönlichkeit wie Tusk. Und was uns als kleine Pfadis über die Helden erzählt wurde, muss man heute hinterfragen.
Wenn jemand wie Michael als V-Mann für die Gestapo in den Niederlanden deutsche Emigranten denunzierte und gleichzeitig anderen Deutschen zur Flucht verhalf, dann wirft das doch Fragen auf. Nach welchen Kriterien hat Michael seine Entscheidungen getroffen? Was für eine merkwürdige Macht hatte er und könnte hier nicht auch ein bisschen Korruption im Spiel gewesen sein?
Wir wissen es nicht, aber mit Sicherheit läßt sich sagen, dass die wenigsten unserer "Helden" so aufrechte und lupenreine Demokraten waren, wie sie später verklärt dargestellt wurden.
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Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Pato am 31.12.2011 - 16:04.
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Beitrag vom 31.12.2011 - 16:03 |
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Man könnte aber versuchen, die Menschen in ihrer Zeit zu verstehen, anstatt die einen zu verdammen und die anderen zu verklären. Denn die, die sich auf Sündenböcke eingeschossen haben, die, die überzeugt waren, dass ihr Zweck so gut war, dass er jedes Mittel geheiligt hat und die, die einfach versucht haben, nicht aufzufallen und ohne viel Einsatz für wen oder was auch immer über die Runden zu kommen, gibt es natürlich auch heute.
Burg Ludwigstein ist nach dem Ersten Weltkrieg als lebendiger Ort des Gedenkens von den Jugendbünden wieder errichtet worden. Und doch war die erschütterndste Zeit auf der Burg möglicherweise die nach dem Zweiten Weltkrieg. Denn während nach dem Ersten Weltkrieg alle in der Trauer um ihre Kameraden vereint waren, standen sich nach dem Zweiten Weltkrieg plötzlich Täter und Opfer im Burghof gegenüber. Das muss man erst einmal aushalten.
Im Gedenkraum der Burg wird Walter Flex neben Helle Hirsch gedacht - der eine ist 1917 für den Kaiser gefallen, der andere wurde 1937 für den Führer hingerichtet. Der Schneehagenweg von der Burg zum Hohen Meißner erinnert an Christel Schneehagen, der 1918 als Soldat bei der letzten großen Offensive des deutschen Heeres umkam, die Paaschelinde am Wegrand dagegen an Hans Paasche, den ein Jahr darauf deutsche Freikorpskämpfer erschossen. Unterhalb der Burg haben deutsche Jugendgruppen gemeinsam mit deutschen, belgischen und amerikanischen Soldaten eine Kriegsopferstätte angelegt. Dort liegen nun Soldaten aus sieben Nationen neben Fremdarbeitern und Gestapo-Häftlingen. Was ging in denen vor, die da gemeinsam gebaut haben?
Wenn man dort sitzt, dann drängen sich einem einfach andere Gedanken auf als an einer Gedenkstätte, an der Gut und Böse sauber voneinander getrennt sind. Vielleicht Gedanken, die in Bezug auf eine friedlichere Zukunft ein bisschen mehr in Bewegung setzen.
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Beitrag vom 31.12.2011 - 18:19 |
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Danke Rover_1, Pato, Pitt und tolu, jetzt verstehe ich Euere Gedanken besser!
Bestimmt habt Ihr recht!
Menschen sind nie nur "einseitig" gut oder schlecht! Vor allem aber sind sie auch Kinder ihrer Zeit!
Dabei war es gerade in der Zeit der NS-Diktatur bestimmt nicht einfach zu (über)leben!
Diese Zeit war für Andersdenkende vor allem aber gekennzeichnet von einem imensen Druck, sich verstellen zu müssen, wollte man (über)leben. Das erschwert aber doch oft uns später Geborenen die Situation und damit das Handeln der Zeitgenossen richtig beurteilen zu können. Auch das sollten wir bedenken!
Und es gilt zu bedenken, dass man auch seine Einstellung vielleicht im Lauf seines Lebens verändert hat, so wie etwa Sophie Scholl ("Weiße Rose"), die, bevor sie Widerständlerin wurde, eine überzeugte BDM-Führerin war!
EDIT: Ergänzung
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bipi und ali lehrten uns:
"Der Pfadfinder ist Bruder aller Pfadfinder
und Freund aller Menschen" |
Dieser Beitrag wurde 4 mal editiert, zuletzt von roterwolf am 01.01.2012 - 15:57.
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Beitrag vom 01.01.2012 - 15:09 |
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Zitat Original geschrieben von frank Diener
Komisch ist allerdings, daß im Liederheft 1 vom Deutschen Pfadfinderbund angegeben ist : Text : Michael - Melodie : Baumann
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Baumann ist auch nicht schlecht. Vom Regen in die Traufe ...
Baumann dürfte nun aber wirklich nichts mit dem Lied zu tun haben.
Eine kleine Aufstellung der Lieder von Georg Blumensaat kann man bei Hubertus einsehen:
http://www.deutscheslied.com/en/search.cgi?cmd=com...t%2C+Ge org
(Wenn es so weitergeht mag womöglich bald niemand mehr bei DPB das Bundeslied singen )
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Esst mehr Nasenfisch! Singt schmutizge Lieder!
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Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zuletzt von Pato am 02.01.2012 - 03:17.
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Beitrag vom 02.01.2012 - 03:13 |
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Lieber Pato, ich habe nochmals mit einem Alten gesprochen.
Bei uns im alten Stamm "Roter Wolf", der in der NS-Zeit, nämlich schon beginnend im August 1933, obwohl ausdrücklich verboten, als Pfadfinderstamm der Reichsschaft Deutscher Pfadfinder das Jamboree in Gödöllö / Ungarn besuchte und nicht nur dadurch, sondern durch vieles andere, durchaus mindestens eine oppositionelle Haltung bewies, hat das Lied "Die roten (später: bunten) Fahnen brennen im Wind" als sein
W i d e r s t a n d s l i e d
gesehen! Da konnte es noch so oft später in den HJ-Liederbüchern auftauchen!
Der Gebrauch von Liedern hat diese letztendlich auch in einen oft völlig neuen Kontext gestellt. Das zeigen zahlreiche entsprechende Untersuchungen!
Ich denke, das hier nochmals zu betonen, bin ich "meinen Alten" einfach schuldig!
(NB.:
Die Angaben zum Jamboree aufgrund eigener Befragungen und Archiv-Forschungen in 2010 / 2011, auch mit Unterstützung von Mitarbeitern des Archivs der deutschen Jugendbewegung, Burg Ludwigstein)
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bipi und ali lehrten uns:
"Der Pfadfinder ist Bruder aller Pfadfinder
und Freund aller Menschen" |
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von roterwolf am 02.01.2012 - 15:10.
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Beitrag vom 02.01.2012 - 15:08 |
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Ich frage mich, warum du den Faden überhaupt eröffnet hast, das Ergebnis stand für dich schon fest?
Ich glaube nicht dass der Besuch des Jamborees 1933 als Widerstand gewertet werden kann, ....die NSDAP kam am 1. Mai an die Macht das Jamboree war wahrscheinlich im July oder August, ich glaube dass in dieser kurzen Zeit nicht sehr viel Druck aufgebaut werden konnte um Teilnehmer von dem Lagerbesuch abzuhalten.
Ich will jetzt niemanden zu Nahe treten und zugegeben es ist schwer für mich, mich in diese Zeit zu versetzten, allerdings dies als oppositionelle Haltung zu werten, halte ich als mutig, das würde ich nur wagen wenn die weitere vita der Mitglieder des Stammes dies belegen würde.
Ich war mit meinem Stamm 1989 in Ost-Berlin, wir sind in Zivil über den Grenzübergangspunkt und haben im Osten unsere Tracht wieder angezogen - aber mehr aus jungenlicher Abenteuerlust und mal schaun was passiert, als als Zeichen des "Widerstandes" gegen die DDR. Als bei der Rückfahrt einer meines Stammes von den Grenztruppen ausgesondert und verhört wurde, kam mir erst was da hätte noch passieren können....
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Mir roichts, dass i woiß, dass i kennt, wenn i wed! |
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Beitrag vom 02.01.2012 - 15:43 |
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