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Jurte ohne Mittelmast aufbauen |
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Hallo, ich habe vor ein paar Jahren in Westernohe eine Jurte gesehen die statt eines Mittelmastes 3 vertikale Masten ausserhalb hatte. Die Jurtenspinne war an 3Seilen aufgehängt die von den Masten zur Mitte führten. Wer hat Erfahrungen mit soetwas? Was ist beim Bau zu beachten? Wie Windanfällig ist solch eine Konstruktion?
Danke für eure Posts.
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Beitrag vom 17.02.2014 - 15:37 |
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Moderator 3536 Beiträge
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Diese (unsere) Jurte hat 2005 in Zellhof (Österreich) auch Regen und Sturm problemlos getrotzt:
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" 'Würdest du mir bitte sagen, wie ich von hier aus weitergehen soll?'
'Das hängt zum großen Teil davon ab, wohin du möchtest', sagte die Katze."
(Lewis Carroll: Alice im Wunderland)
- Ich diskutiere in Schwarz und moderiere in Blau. |
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Beitrag vom 17.02.2014 - 15:56 |
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11 Beiträge
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Danke Andir. Welche Länge hatten die Stangen? Kommen mir schon recht lang vor.
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Beitrag vom 17.02.2014 - 16:52 |
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Administrator 416 Beiträge
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Alternativ kann man auch eine Art Kran nur von einer Seite bauen. In diese Konstruktionen habe ich aber nicht ganz so viel Vertrauen, auch wenn sie ganz cool aussehen.
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Oggi Oggi Oggi - Hoi Hoi Hoi ! |
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Beitrag vom 17.02.2014 - 17:42 |
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88 Beiträge
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Je nach Aufwand gibt es verschiedene methoden den Mittelmast zu ersetzen
http://www.p-p-f.de/index.php/tips-a-tricks/jurtengestell
oder
http://www.jurtenland.de/files/u1/Jurtenburg-Bruno__24_.jpg
ich selbst hoffe auf den Tag, an dem ich einen Bauunternehmer gefunden habe, der uns einfach übers Wochenende seinen Kran hinstellt, dann könnte man seine Konstruktion einfach daran aufhängen.
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Beitrag vom 17.02.2014 - 21:37 |
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Moderator 3536 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von borstl
Danke Andir. Welche Länge hatten die Stangen? Kommen mir schon recht lang vor. |
Das weiß ich nicht mehr - die Stangen lagen dort so im Holzlager.
Du kannst sie aber aus dem Foto ableiten, indem du die Seitenbahnen der Jurte abmisst und als Teilmaß an die Stangen im Foto anlegst.
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" 'Würdest du mir bitte sagen, wie ich von hier aus weitergehen soll?'
'Das hängt zum großen Teil davon ab, wohin du möchtest', sagte die Katze."
(Lewis Carroll: Alice im Wunderland)
- Ich diskutiere in Schwarz und moderiere in Blau. |
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Beitrag vom 17.02.2014 - 21:50 |
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Da hat Ralph vom Jurtenland bestimmt noch eine Lösung dazu, der hat solche Konstuktionen nicht nur einmal gemacht.
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seit mehr als 35 Jahren Pfadi. Und ich finde es immer noch spannend..........
Lagerküche V0.1 ist unter www.simonis-nagold.de downloadbar!
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Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Pfadiopa am 17.02.2014 - 22:59.
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Beitrag vom 17.02.2014 - 22:59 |
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30 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von Andir
Zitat Original geschrieben von borstl
Danke Andir. Welche Länge hatten die Stangen? Kommen mir schon recht lang vor. |
Das weiß ich nicht mehr - die Stangen lagen dort so im Holzlager.
Du kannst sie aber aus dem Foto ableiten, indem du die Seitenbahnen der Jurte abmisst und als Teilmaß an die Stangen im Foto anlegst. |
Oder ein wenig Mathematik anwendest.
Unter der Annahme:
Das Normaldach hat einen Radius von 300 cm hat, die Seitenwand mit Fensterstreifen sind 205 cm hoch, die Außenstangen stehen im Winkel von mindestens 45° zum Boden (besser nicht flacher) und die Außenstange berührt gerade so die Traufkante, befindet sich der Bund in 505 cm Höhe. Pythagoras sagt dann, dass die Stange bis zum Bund etwas mehr als 7 m lang sein soll. Also nimmste besser mal mindestens 9 m
Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zuletzt von Fab am 18.02.2014 - 00:03.
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Beitrag vom 18.02.2014 - 00:02 |
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Früher, als es noch keine Großjurten gab, haben wir die 6,30 m-Jurte häufig mit einem Außen-Dreibock aufgebaut. Bei 1,65 Seitenwandhöhe braucht das 8 m-Stangen. Bei der Länge heißt das: Sie müssen schon recht dick sein, wegen der Durchbiegung. Und sind dann entsprechend schwer.
Mit einem Galgen habe ich es auch mal probiert und mir dafür einen Verbindungsbeschlag anfertigen lassen. Da reichen dann zwei 5 m-Stangen. Vor allem will der Fuß des Galgens nach außen weg. Der muss gut eingegraben sein. Und der Ausleger muß über die Spitze der senkrechten Stange hinweg zum Boden abgespannt werden. Aber das Kippmoment ist doch erheblich. Trotz reichlicher Abspannung der Konstruktion war sie so labil, dass ich das nicht weiter verfolgt habe.
Für mein Planetarium habe ich jetzt eine 8 m-Jurte mit 2,40 m Seitenwandhöhe. Da kann ich keine Innenstangen brauchen, weil drinnen die Planetariumskuppel steht. Die baue ich mit vier senkrechten Außenstangen auf. Da laufen kreuzweise zwei Seile drüber, an deren Kreuzung ich das ganze Trumm hochziehen kann.
Die Außenstangen sind mit 5 m etwas zu kurz. Da arbeite ich gerade an längeren. Denn die Jurte zieht den Kreuzungspunkt beträchtlich nach unten.
Weil die Stangen durch den Zug der Jurte an den Kreuzseilen auch kräftig nach innen gezogen werden, müssen sie ebenso kräftig nach außen abgespannt werden. Die Abspannpunkte liegen 20 m von den Stangenfüßen entfernt. Auf manchem Lager standen schon Kohten unter meinen Abspannseilen.
Und auf den Abspannseilen ist so viel Zug, dass ich 80 cm-Schwerlast-Heringe dafür verwende. 70er T-Heringe kamen da schon glatt verbogen aus dem Boden wieder raus.
Ich werde zu der Konstruktion noch Bilder nachliefern. ... Hier sind sie:
Gut Pfad
mike
Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert, zuletzt von M. Hammer-Kruse am 18.02.2014 - 22:30.
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Beitrag vom 18.02.2014 - 17:02 |
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591 Beiträge
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das ist eine sehr schöne Aufhängung, wobei die sicher viel Gewalt auf den Seilen braucht, wenn der Winkel so flach gehalten wird. Je höher die Stangen sind, desto einfacher wird es dann...
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Beitrag vom 20.02.2014 - 23:10 |
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Administrator 4028 Beiträge
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Eine 5er Jurte mit Innengestell lässt sich auch ganz ohne Abspannungen aufbauen.
In das Rad im Rauchloch können wie bei einem mongolischen Ger auch Stangen von der Kante strahlenförmig geführt werden. In diesem Fall wurden allerdings zwei zentrale Innenstangen verwendet, die das Dach tragen.
Das Bild ist vom Meißnerlager 2013
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Beitrag vom 21.02.2014 - 10:01 |
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11 Beiträge
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Vielen Dank für eure Beiträge. Am interessantesten finde ich das Planetarium. Mal sehen was wir draus machen.
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Beitrag vom 21.02.2014 - 11:08 |
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Zitat das ist eine sehr schöne Aufhängung, wobei die sicher viel Gewalt auf den Seilen braucht, wenn der Winkel so flach gehalten wird. Je höher die Stangen sind, desto einfacher wird es dann... |
Als Physiker habe ich natürlich seinerzeit gerechnet. Und im Ergebnis dann 14 mm-Spleitex-Seile (Bruchlast 1500daN) genommen. Die könnten trotz des Kräfteparallelogramm-Effekts noch einiges mehr tragen und laufen, wie man sieht, auch noch jeweils doppelt.
Rechnerisch kann man am Aufhängepunkt mit etwa 1925 daN nach unten ziehen. Das sind fast zwei Tonnen und klingt nach sehr viel. Aber nach einem Sturzregen können da schon mal zusätzlich zum Zug der Jurte über 200 kg Wasser auf dem 50 m²-Dach stehen. Da reicht ein typischer Bundeslager-Gewitterregen. Und dann hat man mit dem üblichen Sicherheitsfaktor 5 für die Auslegung von Seilen gar nicht mehr so viel Luft.
Der Schwachpunkt sind da tatsächlich die Bodenanker.
Gerade habe ich noch eine schöne Nachtaufnahme der Konstruktion wiedergefunden:
Foto: Daniel Weitendorf
Gut Pfad
mike
Dieser Beitrag wurde 6 mal editiert, zuletzt von M. Hammer-Kruse am 21.02.2014 - 16:11.
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Beitrag vom 21.02.2014 - 14:36 |
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