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Schottland: Tolle Wanderwege |
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Da im parallelen Thread schon ausgiebig über Midges-Schutz diskutiert wird, scheinen sich ja einige Schottlanderfahrene hier zu tummeln.
Bei uns soll es auch Ende Juli Anfang August zwei Wochen nach Schottland nördlich von Edinburgh gehen.
Habe mal ein bisschen gegoogelt, welche Ecken da besonders angepriesen werden. Bin da unter anderem auch auf die großen Wanderwege West Highland Way und Great Glen Way gestolpert, die zumindest Landschaftlich sehr interessant klingen.
Ist die jemand schon gelaufen und kann die empfehlen? Habe da nur etwas bedenken, dass die doch zu sehr überlaufen sein könnten und man nur von einem Turiort zum nächsten tingelt. "Wildcampen" scheint zumindest schon am West Highland Way zumindest offiziell nicht erlaubt zu sein. Weil es sonst zu "vollgestellt" wäre!? Kontrollieren die da wirklich?
Oder könnt ihr vielleicht ganz andere tolle Ecken empfehlen? Komplett frei wandern ohne offiziellen Wanderweg ginge natürlich auch, nur sollte spätestens am dritten Tag ne Einkaufsmöglichkeit zu finden sein, also dann doch nicht ganz mitten in "the middle of nowhere".
Vielen Dank für eure Hilfe!
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Dem Tapferen hilft das Glück! |
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Beitrag vom 25.06.2012 - 10:05 |
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Buchtipp:
Harmut Engel
West Highland Way
Carl Stein Verlag
ISBN 978-3-86686-026-1
€ 12,90
Schottland ist eines der letzten Gebiete Europas, wo man wild zelten darf. Das gilt auch für den WHW, es sei denn, dass das Zelten ausdrücklich verboten ist (Der Weg führt auch über Privatbesitz). Da der Weg in der Hauptferienzeit stark bewandert wird, bitten die Ranger darum, möglichst die offiziellen Campsites zu nutzen. Offizielle Plätze sind entlang der Route angelegt worden und dürfen für eine Nacht kostenfrei genutzt werden. Es gibt keine sanitären Anlagen. Feuermachen ist grundsätzlich verboten.
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"Guten Freunden gibt man ein Küsschen." (Judas) |
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Beitrag vom 25.06.2012 - 10:24 |
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Mein Stamm war bereits zweimal auf dem Westhighland-Way unterwegs, Bilder:
1997 http://www.midgard-bayern.de/joomla/index.php?opti...;Itemid =44
2009 http://www.midgard-bayern.de/joomla/index.php?opti...;Itemid =44
Daneben gibt es den wohl nicht so überlaufenen Whisky Trail --> http://www.maltwhiskytrail.com/
1997 war das Wildzelten kein Problem, und obwohl ich 2009 nicht dabei war, scheint es den Bildern nach 2009 auch irgendwie geklappt zu haben.
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www.buendische-termine.de |
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Beitrag vom 26.06.2012 - 06:35 |
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Der West Highland Way führt am Loch Lomond vorbei und ist wunderschön, setzt aber eher auf den gut betuchten Touristen, welcher sich auch mal eine Pension mieten kann. Es gibt insgesamt 2 "Bothys" (Hütten) mit Kamin entlang des Weges welche kostenlos genutzt werden können. Sie wurden vor 7 - 8 Jahren einmal sehr liebevoll renoviert, waren zwei Jahre später jedoch weitgehend vollgemüllt. Ab und an wird der Müll von einigen geflissentlichen Wanderern mitgenommen, da die Stadtbevölkerung aber liebend gerne diese Hütten nutzt um am Loch Lomond zu Angeln und sich danach einen auf den Timpen zu kippen, wird deren Müll, insbesondere Gräten, Knochen und Alkoholpullen nicht entsorgt und die Hütten sind nur nach vorheriger Reinigung zu nutzen.
Holz ist schwer zu besorgen, ihr werdet nicht die einzigen sein die dort Feuer machen wollen.
Einen Bezahl - Zeltplatz gibt es, er ist sehr nett, nicht allzu teuer, es gibt Duschen und eine anständige Zelterküche.
Kauf die bei Amazon.de direkt die Karte. Ich würde den Weg auf jeden Fall gehen. Ich war im Herbst da (arschkalt) und im Frühjahr (nur Regen) da. Die Überlaufenheit zu diesen Jahreszeiten hält sich in Grenzen. Im Sommer könnte es nerven. Richtung Altnafedh / Devils Staircase kann man ganz gut Zelten und das Bachwasser saufen was aus den moosigen Quellen rinnt. Haben wir gemacht, hat keinen gestört. Am Loch Lomond ist das eher nicht zu empfehlen. In den Highlands gibt es übrigens wenig Kothenstangen. Sei zu erwähnen.
Niemals (!) nach Balloch gehen mit dem Ziel auf dem Campingplatz zu übernachten. Es hängt ein Schild am Eingang "We don´t longer accept younger or single sex groups". Wir hatten keine Möglichkeit da zu zelten, die wollten nur Wohnmobilisten.
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Ein kleiner Tip ist die Küstenstrecke "Apple Cross Road" im Nordwesten von Schottland, hier kann man einen schönen "Rundwanderweg" die Küste lang machen, soll sich sehr lohnen. Wir haben es selber leider nicht geschafft weil Schmalhans Küchenmeister war, die Fahrten mit dem Nah- und Fernverkehr sehr teuer und einige Pimpfe nicht trampen durften.
Alternativ ist zum Tippeln auch die Gegend um Stirling zu empfehlen, obwohl sie ausser Wald nichts nennenswertes zu bieten hat.
Ach ja, der Velbinger Reiseführer ist ein Muss zum mitnehmen, auch wenn er soviel wiegt wie das jüngste Gruppenmitglied!
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Beitrag vom 26.06.2012 - 22:57 |
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Vielen Dank für eure Infos! Haben auf jeden Fall schon mal einen guten Eindruck bekommen! Werden dann die unterschiedlichen Ecken auf der Karte nochmal vergleichen und abwägen, was uns wichtig ist.
Zusätzliche Insidertips sind natürlich trotzdem weiterhin gern gesehen
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Dem Tapferen hilft das Glück! |
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Beitrag vom 27.06.2012 - 09:21 |
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Kochzellen - Cooking Bothies |
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Schottland ist bekannt für raues Klima, mit täglich mehrfach wechselnden Wetterzuständen mit zum Teil stürmischen Winden.
Ab 1936 wurden deshalb in den Highlands, später in ganz Großbritanien Kochzellen vom Typ K 6 (ca. 600.000 Stück) durch Loch Lomond & Tossachs Interim und der Unitary Authorithy aufgestellt, um den Wanderern auch unter klimatisch widrigen Umständen, das Zubereiten von einfachen Malzeiten zu erleichtern. Die sogenannten Cooking Bothies stehen dem Wanderer und Zivilisationsflüchtling kostenfrei zur Verfügung und werden durch ehrenamtliche Helfer der Mountain Bothies Association UK gepflegt und gewartet.
Der Raum ist so eng bemessen, dass jeweils nur eine Kochstelle Platz findet und nur wenig Bewegungsfreiheit vorhanden ist. Damit möchte man die zweckfremde Nutzung unerwünschter Übernachtungsgäste unterbinden. Seit den 1960er Jahren hat man die CB praktischerweise mit Münzfernsprechaparaten nachgerüstet. So kann der ungeübte Fahrtenkoch schnell mal bei Mutti anrufen, wenn mal wieder heißes Wasser angebrannt ist.
Das Bild ziegt VCP-Landesfahrtenführer Heinrich A. Wuchtig (*) bei der Zubereitung einer Peking-Ente, nach erfolgreichem Telefonat mit Peter von Frosta.
(*Name genändert, da der LFF von British Telecom verfolgt wird und daher unerkannt bleiben möchte)
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"Guten Freunden gibt man ein Küsschen." (Judas) |
Dieser Beitrag wurde 4 mal editiert, zuletzt von Löffel am 18.07.2012 - 22:42.
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Beitrag vom 18.07.2012 - 21:52 |
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Wir sind 2004 ein paar Tage auf dem oben erwähnten Wisky-Wanderweg gelaufen und fanden es sehr schön. Ich weiß allerdings nicht, wie voll er in der Hauptsaison sein mag, als wir dort waren, war es ruhig (ich weiß leider den Monat nicht mehr, es war nach der Hochzeit einer Pfadfinder-Freundin, die einen Schotten geheiratet hat).
Schaut doch mal auch eine Regengverteilungskarte (z.B. im Schulatlas), wenn ich mich richtig erinnere, ist Schottland ein Sommerregenland, in dem es weit mehr regnet als bei uns und zwar vor allem an der Westküste. D.h. der Wisky-Wanderweg ist ev. deutlich trockener als andere Regionen. Ich fand dort allerdings alles etwas feucht, der ganze Boden und alles am Boden liegende Holz war vollgesgen. Unser Brennholz haben wir uns ausschließlich direkt vom Baum gebrochen (Totholz), damit es einigermaßen trocken war.
Was mir gut gefallen hat, waren die langen, hellen Nächte - man musste fast aufpassen, nicht aus versehen die Nacht durchzumachen.
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Beitrag vom 19.07.2012 - 14:56 |
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Kristian |
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1996 war es hier ziemlich schön. Von Edinburgh kommt man da gut mit nem Postbus hin, hm, kam man da früher gut mit nem Postbus hin... Kinder, wie die Zeit vergeht.
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Beitrag vom 19.07.2012 - 16:18 |
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Die Cairngorm-Mountains sind sehr zu empfehlen: Weniger überlaufen als der Westen und echt hochgebirgig. Sogar Rentiere gibt es dort....
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Beitrag vom 20.07.2012 - 17:28 |
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