Artikel » Fahrtenberichte » Trifels 2003 Artikel-Infos
   

Fahrtenberichte   Trifels 2003
11.10.2003 von upsi

Singen, Tanzen und Musizieren auf der Burg Trifels

Abends, halb 10 in Deutschland: Ein voll beladener VW-Bus schleicht mit 40 kmh die Kasseler Berge hoch und wird kräftig angefeuert: ‚Arni, Arni, Arni...!‘
Hupend fährt ein LKW vorbei, noch ein paar Meter und.... geschafft. Wir sind oben! Auf Arni nun ein Trullala, Trullala, Trullala....
Aber der Bus Arni ist ja auch schon sehr alt, dafür ist das schon ganz schön gut. Außerdem sind wir zu diesem Zeitpunkt schon 6 Stunden unterwegs. Wir, das sind olli (DPSG), mali (DPBH), stevie (nach eigenen Angaben zur Zeit bundlos glücklich, allerdings Dauergast bei DPSG Hans Litten), chinery und Philip von VCP weiße Rose Barmstedt, ridet, troy und ich (upsala) von VCP St.Rafael. Eigentlich gehört auch noch Antje von der DPSG dazu, doch die fährt nicht mit uns, da sie jetzt in Bochum wohnt.
Wir sind auf dem Weg zu Singen, Tanzen und Musizieren auf der Burg Trifels‘ in Annweiler (Pfalz). Obwohl wir so lange Auto fahren, wird uns so schnell nicht langweilig. VW-Bus-Fahren macht Spaß ;)
Nach weiteren 3 Stunden kommen wir am Trifels Gymnasium an, in dem wir untergebracht sind. Dort warten bereits Mika und Michael auf uns, die ich bisher nur aus dem Pfadfinder-Treffpunkt kenne. Auch Antje ist schon da. Da es schon halb 1 ist, bleibt nicht mehr viel Zeit zum Reden und wir gehen relativ schnell in die Turnhalle, wo wir schlafen.
Am nächsten Tag werden wir um halb 8 geweckt und dann auch noch vom Pausengong- na das fängt ja gut an... Den Vormittag verbringen wir in verschiedenen Arbeitskreisen wie z.B. Chor, Volkstanz, Jonglieren, Jurtenschmuck oder Spiele. Nach der Mittagspause geht’s damit auch am Nachmittag weiter, wärend einige von uns eine Burgbesichtigung machen. Am Abend gibt es ein richtiges Festmahl mit mehreren Gängen, denn diese Trifels ist die 20. und das muss gefeiert werden. Überhaupt ist das Essen für ein Pfadfinder- Wochenende erstaunlich lecker. Dann folgt der Höhepunkt des Tages: Das Volkstanzfest in der Turnhalle (Zitat: ‚Passt auf die kleinen Kinder auf! Ihr könntet über sie fallen und euch verletzen‘). Und auf geht’s: Nun kann jeder zeigen, was er am Tag im Arbeitskreis gelernt hat und wer nicht so auf Tanzen steht, hat seinen Spaß beim Zugucken.
‚Zwei große Schritt nach links, 2 kleine nach rechts...‘ Zwischendurch lustiger Partnerwechsel, Polka, Walzer, Kreistänze...
Dabei machen wir eine interessante Entdeckung: Wir kennen niemanden, der beim Tanzen so schön arrogant kucken kann wie olli. Somit wird mir auch nicht langweilig, als ich wegen eines kleinen Unfalls erst mal nicht weiter tanzen kann. Ich kann ja olli beobachten oder die Unfälle anderer Leute. Schwups –und da liegen wieder 2 Leute in einer etwas verfänglichen Position übereinander, schnell den Fotoapparat gezückt! Das hat auch was ;) Gegen halb 12 ist das Tanzfest beendet, doch wer geht um diese Zeit schon freiwillig ins Bett? Wir jedenfalls nicht. Denn die Nacht ist nicht allein zum Schlafen da, die Nacht ist da, dass was gescheh‘. Schlafen kann man schließlich zu Hause immernoch ! Den Rest der Nacht verbringen wir mit Singen, Tschai und Wein in der drinnen aufgebauten Jurte.
Am nächsten Morgen kommen wir noch schwerer aus dem Bett und haben noch dazu Muskelkater vom Tanzen. Dabei werden wir doch dieses Mal so nett mit Gesang geweckt! Doch vor dem Frühstück steht noch die Aktion ‚Fang den Tag im Hof‘ an. Fang den Tag im Hof? War das nicht das, wo man sich bewegen muss???
Irgendwie ist niemand motiviert. Da muss mali handeln. Er startet die Gegenaktion ‚Penn‘ länger und lass den Tag laufen‘. Da machen dann auch gleich alle mit! Nachdem sich alle, mehr oder weniger lebendig, zum Frühstück auf den Hof geschleppt haben, geht der Vormittag mit Arbeitskreisen weiter, zum Teil die alten, zum Teil einige neue wie z.B. Gitarre lernen.
Der Nachmittag bietet Zeit für die Gruppen, ihre Beiträge zum Burgabend zu proben. Das tun wir natürlich auch, denn auf der Reeperbahn nachts um halb 1 sind wir wenn der Frühling kommt!
Als kleine Stärkung gibt’s noch Häppchen im Hof und dann geht’s endlich los zum lang ersehnten Burgabend und zur Hauptattraktion an diesem Wochenende. Manch einer gerät beim Aufstieg zur Burg ganz schön aus der Puste und wünscht sich, er hätte vorher noch einen Bergsteigekurs gemacht. Nach einer guten Stunde sind endlich alle oben. Die Anstrengung hat sich gelohnt: Die Aussicht ist herrlich! Nun muss der Einlass in die Burg ersungen werden. Dann ziehen alle schweigend in die Burg. Die Atmosphäre ist richtig schön festlich und andächtig. Der Burgabend selbst besteht aus Gedichten, gemeinsamen Singen und den einzelnen Beiträgen der Gruppen. Über unseren 2. Beitrag ‚Auf der Reeperbahn‘ gehen die Meinungen sehr auseinander. Allerdings gibt es auch vorher einige Missverständnisse mit der Orga-Leitung.
Der Abstieg von der Burg ist gerade zu entspannend und unten angekommen, geht es gleich weiter in die Jurte zu neuem Wein und Zwiebelbrot bei Allerley Wohlsein. Bis tief in die Nacht wird gesungen, getanzt und ausgelassen gefeiert. Einige können sich mit dem Federweißen nicht beherrschen, was dann für die anderen recht unterhaltsam ist. Ich nenne lieber keine Namen...Oh, eine schwere Gedächtnislücke hat sich aufgetan! Ja, ja, eine Nacht die man in einem Rausch verbracht bedeutet Seeligkeit und Glück, oder wie war das gleich? Es werden auch neue Anmachstrategien getestet. Siehe da: Es funktioniert: Kaum hat Man(n) ein Fell zum Sitzen, hat er gleich 2 Frauen an seiner Seite. Fragt einfach Philip, der kennt sich da aus ;)
Am nächsten Morgen ist das Aufstehen noch schwieriger. ‚Fang den Tag im Hof‘ können wir nicht mal aussprechen – zu anstrengend! Somit erübrigt sich wohl die Frage, ob wir daran teilnehmen.
Nach dem Frühstück gibt es noch eine Andacht und dann heißt es für uns auch schon packen, putzen, abreisen. Ein bisschen traurig sind wir schon alle und mache nutzen die Chance noch schnell Adressen auszutauschen. Als wir uns dann von Antje, Michael und Mika verabschiedet und alles Gepäck in Arni verstaut haben, geht es los gen Heimat. Doch sollte nun jemand glauben, die Party sei vorbei, hat er sich getäuscht! Auf einmal haben die müden ‚Fang den Tag im Hof‘- Schwänzer erstaunlich viel Energie. So fangen wir gleich mit Klampfen und Singen an. Außerdem muss Arni an den Bergen wieder angefeuert werden. Zum schlafen kommt niemand, denn wenn wir nicht gerade singen, führen wir sehr sinnvolle und tiefgründige Gespräche. Hier einige Zitate:

troy (zu stevie): ‚Du siehst irgendwie fett aus!‘
chinery: ‘Wie breit sind wir? 2, 5 m?‘
stevie: ‚Lederhosen sind gefühlsarm!‘
troy: ‚Rote Gummiebärchen machen schwanger, ich hab stevie 2 mal geschwängert‘
ridet (zu troy): Na dann kommst du mit aufs Klo und ich mach dir dein Höschen sauber!‘
chinery: ‚Arni hat gerade nen Porschen verheizt‘

Außerdem kommen folgende Seminarangebote zustande:
1.) Schoko-freies-Schlafen-Seminar
2.) Wie-packe-ich-meinen-Rucksack-Seminar
3.) Jetzt-helfe-ich-mir-selbst-Seminar

So langsam kriegen wir Hunger und steuern den nächsten Mc Dreck an. Kurzer Check: Ist Kassel weit genug weg von Hamburg? Ja! Entwarnung! Wir können uns ruhig peinlich machen! Irgendwie reicht es uns nicht, dass wir durch unsere Kluft schon genug Aufmerksamkeit auf uns ziehen. Also machen wir mal eben einen Essenskreis. Da der Boden sehr dreckig ist, ganz Pfadi-untypisch am Tisch. Das singen darf dabei nicht fehlen, jetzt haben wir wohl endgültig die gesamten Blicke der Leute auf uns gezogen. Zitat mali zu mir:
‘Sei froh, dass du mit dem Rücken zu den Leuten sitzt‘. Dann sammeln wir die Coupons um was schönes zu gewinnen und mali rennt damit zur Kasse, legt alle hin und fragt: ‚Was krieg ich dafür?‘ Auf unsere dreiste Aktion kommt nur ein mürrisches ‚Müssen Sie aufkleben‘ zurück. Leider nichts gewonnen außer 2 Eis, doch da stevie irgendwie verflucht ist und in seiner Nähe die Eismaschine immer den Geist auf gibt, wird das nichts.
Doch auf der weiteren Fahrt kommen wir wieder an einem Mc Dreck vorbei und da stevie weit genug von der Eismaschine weg bleibt, kommen wir dieses mal zu unserem Eis! Das habe wir auch bitter nötig, denn vom vielen Singen sind die meisten von uns heiser!
Nach weiterer Fahrt kommen wir dann gegen 0 Uhr erschöpft, aber glücklich, in Hamburg an.

Alle sind sich einig: Eine gelungene Trifels (an dieser Stelle ein Lob an die Orga-Leitung) mit einer super netten und lustigen Gruppe. Da bleibt uns nichts anderes übrig, als vom restlichen Geld ein Nachtreffen zu machen, natürlich wie es sich gehört mit Federweißem und Zwiebelbrot und jeder Menge Fotos!

Nächstes Jahr sind wir sicher wieder dabei, wenn zum 21.Mal auf der Trifels
gesungen, getanzt und musiziert wird! Ich freue mich jetzt schon drauf!!!

upsala


Druckansicht   druckbare Version anzeigen
Seite empfehlen   Seite empfehlen
0 Kommentar(e)   kommentieren
Wertung ø 9,38
8 Stimme(n)
Seitenanfang nach oben